Bald ist Vollmond

Ruhetage in Waxweiler

Nachdem der Engel mich vor einer Kneipe, die zeitgleich Hotel der Stadt war, herausgelassen hat, nicht ohne mir natürlich vorher alles wissenswerte über Waxweiler zu erzählen, hoffte ich auf ein fettes paniertes Schnitzel, ein Bier und ein Taxi zurück nach Prüm.

 

Das Bier bekam ich, die Küche hatte zu und das Taxi musste aus Prüm kommen um mich nach Prüm zurückzufahren. Nun ja, so ist das auf dem Land. Dafür musste ich Gott sei Dank keine Anfahrt oder dergleichen mehr bezahlen.

Kurz vor 22:00 Uhr schaffte ich es noch mir ein paar Bratwürstchen zu kaufen und mit meiner Beute endlich wieder zu Hause zu sein.

 

Am nächsten Tag machte ich in Ruhe mein Wohnmobil startklar, ging nochmal richtig einkaufen, schliesslich wusste ich ja nun was mich in Waxweiler erwartete, rief wieder auf dem Campingplatz in Waxweiler an und kündigte mich für abends nach 17:00 Uhr an.

 

Der Camingplatz liegt direkt an der Prüm unterhalb des Örtchens und natürlich von Wald umgeben, sehr malerisch

Am Mittwoch wollte ich mir dann endlich St. Johannes der Täufer anschauen und fuhr bzw. schob mit dem Rad rauf zum Ort

So trostlos der Ort auf mich wirkte um so schöner war das Innere der Kirche:

Ich bat den lieben Gott mit einem Kerzchen um das gute Gelingen der Hochzeitsvorbereitungen für meine Tochter

und schwang mich dann wieder auf mein Fahrrad um eine Bäckerei im Ort ausfindig zu machen

Ich fand einen Bäcker und eine Eisdiele und ein sehr schönes und sehr gutes Gespräch mit einer Frau die zwei Hunde hatte und aus Düsseldorf hierher in die Stille gezogen war.

 

Bis jetzt lässt mich das was sie gesagt hat nicht los und ich muss oft darüber nachdenken.

 

Als ich zu ihr sagte: "Hier wirkt alles so trostos ausgestorben und traurig auf mich" antwortete sie mir "Ach, ja!? Nein das finde ich aber überhaupt nicht. Vielleicht ist das ja ihre eigene Traurigkeit. Entschuldigen Sie bitte, wenn ich das so sage"

Dann bin ich mit meinem Kuchen und einer extra Portion Sahne aus der Eisdiele nach Hause gefahren und hab mich darüber geärgert, dass ich gar nicht, wie gedacht, Apfelstrudel, für den war nämlich die Sahne, gekauft hatte, sondern Bienenstich und ein Stück Himbeerquarktorte.

Den Bienenstich hab ich verputzt, Quarktorte und Sahne verschenkt.

 

Danach habe ich mir Waschpulver geschnorrt und mal wieder ein wenig gewaschen und getrocknet und dafür ein Heidengeld ausgegeben.

Irgendwas läuft immer noch falsch.

Nachdem ich dann gestern beschlossen habe, auch am dritten Tage noch nicht weiter zu wandern, habe ich irgendwie meinen Frieden wieder gefunden

 

Und jetzt gehe ich ins Bett, damit ich morgen ausgeschlafen bin um nach Neuerburg mit dem Fahrrad zu pilgern