Ohne Internetverbindung (04.-06.07.2020)

Ein Wochenende in Neuerburg

Endlich konnte ich meine Zelte in dem für mich doch recht traurigen Waxweiler abbrechen und auf zu neuen Ufern starten.

Der Platz auf dem Campingplatz war reserviert und ich freute mich auf eine schöne ebene Standfläche.

Man unterschätzt das ganz leicht. Wenn man "nur" ein Hubbett hat und also doch einige Zentimeter vom Erdboden entfernt schläft, dann ist jeder Grad, den man auf schiefem Untergrung steht, in der Höhe doppelt so intensiv. In Waxweiler dachte ich immer ich würde aus dem Bett fallen, egal welche Deckenburgen ich mir in luftiger Höhe gebaut hatte, die mich davor bewahren sollten.

 

Ich hatte bei meiner gestrigen Pilgerung bereits einen REWE Markt für mich entdeckt und musste mich also nicht mehr in dem etwas dürftig ausgestatteten Einkaufsladen in Waxweiler eindecken.

 

Pünktlich nach der Mittagspause kam ich an der Enz an und bekam den weltschönsten Platz, ebenerdig und auf Schotter zugewiesen. Ich musste fast nichts mehr mit Auffahrkeilen ausjustieren und war einfach glücklich

Das mittlere Bild ist eine optische Täuschung. Der Wagen stand gerade.

 

Allerdings wich meine Glücklichkeit schnell einer leichten Unzufriedenheit, da ich feststellte, ich hatte weder ein Netz noch funktionierte das mit drei Balken vorhandene W-Lan. Es war einfach überlastet, wenn der ganze Campingplatz in einen Hotspot einloggt.

 

Dazu kam, auch das sieht man auf diesen Bildern nicht, ein leichter permanenter Nieselregen und anhaltender heftiger Wind.

Da ich in Prüm ja schon das Markisenerlebnis der dritten Art zu verzeichnen hatte, fuhr ich hier gar nicht mehr erst aus. Auch meine großzügig aufgebaute Aussendekoration baute ich ganz schnell wieder ab, weil sie mir eher drohte in die direkt vor mir fliessende Enz zu fliegen, als dass ich sie hätte wirklich nutzen können.

 

Achja, nur der guten Ordnung halber sei erwähnt, das natürlich auch der gute alte Astra nirgends zu finden war.

 

Tja, da besinnt man sich dann wieder auf alte Werte. Ich habe wie gesagt sehr gute Bücher dabei und im Vorbeifahren einen Handarbeitsladen in Neuerburg gesehen. In den frühene Morgenstunden lud ich mir, über das dann noch funktionierende W-Lan, mehrere Tatorte herunter, die die ARD dann ja auch offline zur Verfügung stellt und während meine Weste immer länger wurde, verschlang ich einen Münsteraner nach dem anderen.

 

Es ist schon witzig, wie man sich an die digitale Welt gewöhnen kann. WhatsApp waren Glückssache, Amazon funktionierte nicht, ganz zu schweigen von Facebook oder eben irgendwelchen Streamingdiensten, die man sonst zu Hilfe rufen kann, wenn es einmal kein Fernsehen gibt.

Während ich das hier schreibe, entsteht in mir selber der Eindruck, dass ich ja wirklich ganz schön abhängig von diesen Dingen sein muss.

 

Ich bins nicht! Ich habe zwei wunderbare ruhige Tage, vorwiegend im Wohnmobil verbracht, habe lecker gekochte, gestrickt, gelesen und hervorragend geschlafen. Fazit: Es geht echt auch ohne.

Was ich ziemlich gut fand,  ist die nebenstehende Aktion.

 

Hier werden Pfandbons gesammelt, die dem Förderverein Burg Neuerburg e.V. zu Gute kommen.

 

Sollte man sich für andere Städte auch mal überlegen. Aber vielleicht ist das ja so, und nur ich weiss es nicht.

Nunja, in Köln zumindest, kenne ich keine solche Aktion